Projekt
DeTail (Detection of Tail Biting)
Beim Schwanzbeißen handelt um eine unerwünschte Verhaltensauffälligkeit mit negativen Einflüssen auf die Leistung, die Tiergesundheit und das Tierwohl der Tiere. Außerdem kann Schwanzbeißen enorme wirtschaftliche Einbußen für die Betriebe zur Folge haben. Die ursächlichen Risikofaktoren sind dabei sehr vielfältig und komplex, sodass sich die Tiere nur bedingt an diese anpassen und folglich eine Überforderung des Tieres durch seine Umwelt bedeuten können.
Die am weitesten verbreitete Maßnahme zur Vorbeugung von Schwanzbeißen ist das Kupieren der Schwanzspitze bei unter vier Tage alten Ferkeln. Allerdings ist das routinemäßige Kupieren der Schwänze von Schweinen in der Europäischen Union bereits seit dem Jahr 1991 verboten. Das Verbot gilt nicht, wenn der Eingriff in begründeten Ausnahmefällen zum Schutz des Tieres oder zum Schutz anderer Tiere unerlässlich ist. In Deutschland, und in vielen weiteren EU-Mitgliedsstaaten wird die überwiegende Zahl der konventionell gehaltenen Ferkel noch kupiert. Seit Juli 2019 sind jedoch alle landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland verpflichtet, die Notwendigkeit der Haltung von Schweinen mit kupierten Schwänzen durch die Vorlage des Nationalen Aktionsplans Kupierverzicht nachzuweisen.
Ziel des Projektes
Auch in der Schweinehaltung steigt das Interesse am Einsatz digitaler Assistenzsysteme. Das Ziel des Projektes ist es eine webbasierte App als Frühwarnsystem für das Schwanzbeißen bei Schweinen für die landwirtschaftliche Praxis zu entwickeln. Anhand einer Bildbasierte Erkennung der Schwanzhaltung sollen relevante Daten in einem Dashboard zur Überwachung von Schwanzbeißfrühindikatoren bereitgestellt werden. Dies ermöglich ein schnelles, gezieltes eingreifen und bestehende Beobachtungslücken zwischen Kontrollgängen können geschlossen werden. Die Einzeltiere sollen dann stärker in den Fokus der täglichen Kontrolle rücken und die personengestützte bzw. subjektive Tierbeobachtung soll objektiv unterstützt werden. Sowohl die Stressfaktoren für die Tiere als auch emotionale Druck für die landwirtschaftlichen Betriebe können so minimiert werden und das Tierwohl und die Tiergesundheit gesteigert werden.
Projektlaufzeit
01.01.2024 -31.12.2026